Fall 1 Sachverhalt:
In einer Maschinenfabrik soll für eine neue Fertigung eine Maschine ausgewählt werden, mit der für die eingesetzten Finanzmittel die beste Rendite bzw. Amortisationsdauer erreicht wird. Zur Auswahl stehen zwei Alternativen mit folgenden Merkmalen:
Maschine 1
Anschaffungskosten 500.000€
Nutzungsdauer: 5 Jahre
Kalkulatorischer Zinssatz: 8%
Sonstige Fixkosten pro Jahr (außer Kapitaldienst) 150.000€
Variable Stückkosten 10 € / Stück
Maximale Kapazität 45.000 Stück / Jahr
Maschine 2
Anschaffungskosten 400.000€
Nutzungsdauer: 5 Jahre
Kalkulatorischer Zinssatz: 8%
Sonstige Fixkosten pro Jahr (außer Kapitaldienst) 120.000€
Variable Stückkosten 11,20 € / Stück
Maximale Kapazität 40.000 Stück / Jahr
a) Berechnen Sie für beide Maschinen die jeweilige Verzinsung des durchschnittlichen gebundenen Kapitals. Entscheiden Sie mittels einer Rentabilitätsvergleichsrechnung (brutto und netto), welche der beiden Maschinen vorteilhafter ist. Aufgrund einer Marktanalyse rechnet das Unternehmen mit einer Absatzmöglichkeit von 40.000 Stück pro Jahr zu einem Stückverkaufspreis von 17,80 Euro. Interpretieren Sie das Ergebnis. Hinweis: Für die Berechnung der Brutto-Rentabilität sind kalkulatorische Zinsen wieder zum Netto-Gewinn zu addieren (= Brutto-Rendite).
b) Berechnen Sie die entsprechende Amortisationszeit für beide Maschinen auf Basis Cashflow. Im Unternehmen gibt es eine Unternehmensrichtlinie, dass diese Art von Investition nur getätigt wird, wenn sie eine kürzere Amortisationszeit als 3,3 Jahre hat. Ergebnis?
Fall 2
Sachverhalt Im Rahmen des Risikomanagements muss ein Unternehmen verschiedenste Risiken analysieren und absichern.
Aufgaben
a) Beschreiben Sie drei Risiken: Ausfallrisiko, Transferrisiko, Zinsrisiko.
b) Beschreiben Sie das Instrument der Risikostreuung: Forward Rate Agreement (FRA).
c) Beschreiben Sie Devisentermingeschäfte.
Fall 3 – Sachverhalt:
Ein Unternehmen hat derzeit ein endfälliges Festzinsdarlehen (Zins 5 %) in Höhe von 10 Mio. €, das in einem Jahr zur Rückzahlung fällig wird. Das Unternehmen kann aber aufgrund eines Liquiditätsengpasses nur 6 Mio. € tilgen, deshalb wird es in einem Jahr ein Anschlussdarlehen über 4 Mio. € zur Prolongation für weitere 5 Jahre aufnehmen müssen. Das Unternehmen befürchtet steigende Zinsen in der Zukunft und würde gern heute schon eine Zinssicherung unter Ausnutzung des derzeit günstigen Zinsniveaus vornehmen. Hierfür hat die Bank einen Forward-Zinsswap auf Basis des Sechs-Monats-Euribor zum Festzinssatz von 6 % angeboten.
Aufgaben
a) Erläutern Sie die Vereinbarung und die Wirkungsweise des angebotenen Forward- Zinsswap. b) Ermitteln Sie den das Unternehmen belastenden jährlichen Zinsaufwand in Euro nach der Prolongation, wenn in einem Jahr der Sechs-Monats-Euribor 7% betragen würde und die Bank mit einer Marge (Aufschlag) von 0,5 % rechnen würde.
Stellen Sie die einzelnen Zahlungsströme dar und interpretieren Sie das Ergebnis.
Fall 4 - Sachverhalt
Im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung durch die Banken fällt oft das Stichwort „Basel II“. Aufgaben
a) Beschreiben Sie was unter Kreditwürdigkeit zu verstehen ist? Gehen Sie auch auf Kreditwürdigkeitsprüfungen ein.
b) Beschreiben Sie was unter Basel II zu verstehen ist?
c) Welche Auswirkungen haben die Eigenkapitalrichtlinien der Banken und das Rating auf die Kreditvergabe und Kreditkonditionen für den Kreditnehmer? Beschreiben Sie 2 Auswirkungen.
Fall 5 – Sachverhalt
Zum Kauf einer Maschine wird ein Festdarlehen zu folgenden Konditionen aufgenommen: Darlehen 250.000 €, Disagio 5 %, Laufzeit 7 Jahre, Nominalzinssatz 8,7 %, weitere Kapitalkosten 0,5%. Die Bank verlangt Sicherheiten und der Firmenkundenberater spricht von einer Beleihungsgrenze von 60 % bei dieser Maschine.
Aufgaben
a) Berechnen Sie die effektive Verzinsung (nach beiden Berechnungsmethoden).
b) Beschreiben Sie drei mögliche Sicherheiten, die das Unternehmen der Bank anbieten könnte. c) Was versteht man unter Beleihungswert und Beleihungsgrenze? Nehmen Sie auch Stellung zum geschilderten Fall.
d) Wie wirken sich die Beleihungsgrenzen auf die Sicherheiten und auf die Vermögenswerte im Unternehmen aus? Welche Auswirkungen hat dies auf unser Beispiel?
Fall 6 – Sachverhalt
Seit dem 1. Januar 2008 hat die EU-Kommission den europäischen Zahlungsverkehr vereinfacht. Ziel war die Schaffung eines einheitlichen Euro- Zahlungsverkehrsraums, den sogenannten Single Euro Payments Area (SEPA), der seit 1. Aug. 2014 endgültig verwirklicht ist.
Aufgaben
a) Erklären Sie was unter SEPA zu verstehen ist?
b) Beschreiben Sie je zwei Vorteile von SEPA für den Verbraucher und die Unternehmen.
c) Was versteht man unter einem Dokumenteninkasso?
d) Wo liegen die Unterschiede bzw. Risiken zwischen dem Dokumenteninkasso und dem Dokumentenakkreditiv?