DEA02A-XX2 - Note 2,0

1. Textanalyse und Interpretation: 
Joseph von Eichendorff: Liebe in der Fremde (1818, Auszug)
Aufgaben: Interpretieren Sie den Auszug aus dem Gedicht Liebe in der Fremde von
J. von Eichendorff, indem Sie auf diese Aspekte eingehen:
a) den formalen Aufbau und die sprachlichen Mittel,
b) die Beziehung des lyrischen Sprechers zu Natur und Welt,
c) die epochenspezifischen Merkmale.
J. von Eichendorff: Liebe in der Fremde (Auszug)
Bearbeiten Sie zwei der angegebenen Aufgaben.
Die Lösung der Aufgaben verlangt eine detailgenaue Textanalyse und die Anwen-
dung der Fachbegriffe und Methoden, die in den beiden Lyrik-Heften vermittelt 
wurden.
Bei Unklarheiten im Gebrauch der Fachbegriffe orientieren Sie sich an den Studien-
heften und an „deutsch.kompetent“ („Sachwortverzeichnis“, S. 470–473 und „Selbst-
lernen“-Teil ab S. 394).
Wenn Sie Deutsch als Leistungsfach gewählt haben, sollte die Einsendeaufgabe 2
eine der beiden zur Korrektur eingesandten Aufgaben sein.
Wie kühl schweift sichs bei nächtger Stunde,
Die Zither treulich in der Hand!
Vom Hügel grüß ich in die Runde
Den Himmel und das stille Land.
5 Wie ist das alles so verwandelt,
Wo ich so fröhlich war, im Tal.
Im Wald wie still! Der Mond nur wandelt
Nun durch den hohen Buchensaal.
Der Winzer Jauchzen ist verklungen
10 Und all der bunte Lebenslauf,
Die Ströme nur, im Tal geschlungen,
Sie blicken manchmal silbern auf.
Und Nachtigallen wie aus Träumen
Erwachen oft mit süßem Schall,
15 Erinnernd rührt sich in den Bäumen
Ein heimlich Flüstern überall.
Die Freude kann nicht gleich verklingen,
Und von des Tages Glanz und Lust
Ist so auch mir ein heimlich Singen
20 Geblieben in der tiefsten Brust.
Und fröhlich greif ich in die Saiten,
O Mädchen, jenseits überm Fluß,
Du lauschest wohl und hörsts von weiten
Und kennst den Sänger an dem Gruß!